Zuletzt aktualisiert: 18.04.2023
Im Jahr 1922 begann der 19-jährige Physikstudent Adriano Cavalieri Ducati mit Funk zu experimentieren, was dazu führte, dass er es im Jahr 1924 schaffte eine Funkverbindung in die USA aufzubauen, was für die damalige Zeit eine beachtliche Leistung darstellte. Am 4.Juli 1926 wurde Ducati als "Società Scientifica Radiobrevetti Ducati" von den Ducati Brüdern Adriano, Bruno und Marcello gegründet. Die ersten Produkte die Ducati herstellte, waren Kondensatoren für Funkgeräte und Radios. Diese Kondensatoren wurden besonders im Ausland gut verkauft, wodurch Ducati schnell auf anwachsen konnte. In den frühe 1930er Jahren erwarb Ducati ein Grundstück in Borgo Panigale, einem Industrievorort von Bologna. Am 1. Juni 1935 wurde schließlich der Grundstein für das Werk in Borgo Panigale gelegt. Auf diesem Grundstück wurde ein riesiges Werk aufgebaut, in welchem Radios und elektronische Komponenten hergestellt werden sollten. Bis 1940 wuchs Ducati auf 11.000 Mitarbeiter an. Später begann Ducati auch Kameras und elektrische Rasierer herzustellen. Der Raselet war der erste elektrische Rasierer in Italien. Weil Italien während der ersten Jahre des zweiten Weltkrieges weitgehend verschont blieb, konnte Ducati auch in dieser turbulenten Zeit weiterhin wachsen. Das Wachstum endete, als Italien 8. September 1943 einen Waffenstillstand mit den Alliierten unterschrieb. Einen Tag nach der Unterzeichnung des Waffenstillstandes wurde die Fabrik von deutschen Soldaten besetzt, welche den Großteil der Maschinen nach Deutschland brachten. Im Oktober 1944 wurde während eines Bombenangriffs durch die Alliierten beinahe das ganze Werk zerstört.
Die Ducati-Brüder versuchten in Kontakt mit den Alliierten zu treten um das Werk wieder aufzubauen, was aber an fehlenden finanziellen Mitteln scheiterte. Am 1. Dezember 1947 war die "Società Scientifica Radiobrevetti Ducati" schließlich bankrott. Die IRI (Istituto di Ricostruzione Industriale, die italienische Staatsholding für industrielle Beteiligungen) erachtete das Werk und die Firma aber als zu wichtig und so wurde Ducati verstaatlicht. Nach dem Wiederaufbau des Werks kooperierte Ducati mit SIATA (Società Italiana Applicazioni Techiche Auto-Aviatore), eine in Turin ansässigen Firma, die Rennmotoren entwickelte. Ducati begann daraufhin in Borgo Panigale den Cucciolo, einen Hilfsmotor für Fahrräder, herzustellen. Der Cucciolo verkaufte sich sehr gut, da er im Nachkriegsitalien eine leistbare Möglichkeit für Mobilität darstellte. Die ersten Cucciolos waren Bausätze, die von den Kunden selbst auf Fahrradrahmen montiert wurden. Der erste Cucciolo, der Cucciolo T1 hatte mit einem Hubraum von 48 ccm 1,25 PS (0,91 kW). Der Nachfolger, der Cucciolo T2 wurde bei unverändertem Hubraum in zwei Varianten gebaut. Die Sport-Variante hatte 0,8 PS (0,59 kW), die Turismo-Variante hatte 1,5 PS (1,1 kW). Mit dem Cucciolo T3, welcher über 60 ccm Hubraum verfügte, wurde das erste komplette Motorrad von Ducati gebaut, die Ducati 60 welche in Kooperation mit der Firma Caproni entstand und 1949 auf den Markt gebracht wurde.
In den folgenden Jahren kamen verschieden Modelle mit Einzylinder 65 ccm und die Cruiser, ein Roller mit 175 ccm Hubraum, auf den Markt. 1952 wurde dann die Ducati 98 vorgestellt. Basierend auf dem Motor aus der 98 wurden schließlich 1953 die ersten Sportmodelle von Ducati, die 98 Sport und die 98 Super Sport vorgestellt. Im Mai 1954 wechselte Fabio Taglioni von Mondial zu Ducati. Dies stellt einen Wendepunkt in der Geschichte von Ducati dar. Seine erste Entwicklung war die 100 Gran Sport, auch bekannt als Marianna, welche große Erfolge in unterschiedlichen Rennserien feierte. Die Ventile der 100 Gran Sport wurden mit einer Nockenwelle betätigt die von einer Königswelle mit geradverzahnten Kegelzahnrädern angetrieben wurde. Das Prinzip der Ventilsteuerung über eine Königswelle wurde bis 1979 beibehalten, wo es erstmals durch einen Zahnriementrieb in der 500 SL Pantah ersetzt wurde. Da Taglioni schon zu seiner Studienzeit an dem Prinzip der Desmodromik interessiert war, begann er schon bei seinem Einstieg bei Ducati mit der Arbeit an einem desmodromischen Zylinderkopf. Das erste Ducati-Motorrad mit Desmodromik war dann die 125 Desmo, welche erstmals beim schwedischen Grand Prix in Hedemora 1956 zu Einsatz kam. Bis auf die 125, 250 und 350 Desmo, welche parallel Twin Motoren waren, baute Ducati in dieser Zeit vor allem einzylindrige Motoren.
Alle bisher gebauten Motoren waren Viertaktmotoren, was sich 1962 mit der 48 Brisk, 48 Piuma und 48 Sport änderte. Außerdem kam 1962 mit der 250 Scrambler die erste Scrambler auf den Markt. Ende 1963 vollendete Ducati mit der Entwicklung der Apollo. Die Apollo war die erste Ducati mit Vierzylindermotor. Ziel der Apollo war, die Marktführerschaft von Harley-Davidson bei Polizei-Motorrädern in den USA zu brechen. Wegen zu geringer Kapazitäten und zu hoher Kosten wurde das Projekt eingestellt und die Apollo kam nie auf den Markt. In den folgenden Jahren wurden vor allem Einzylinder-Viertakt-Motorräder mit bis zu 450 ccm Hubraum und Einzylinder-Zweitakt-Motorräder mit bis zu 100 ccm hergestellt.
1971 baute Ducati das erste Motorrad mit V2 90° Motor, die 500GP. Taglionis Ziel mit der 500GP war es Giacomo Agostinis 500 ccm MV Agusta Triple zu schlagen. 1974 kam schließlich die erste Super Sport auf den Markt, die 750 Super Sport, welche eine Replica der 750s war, mit der 1972 das "Imola 200"-Rennen gewonnen wurde. 1975 kam eine überarbeitete Version der 750 Super Sport und eine 900 Super Sport auf den Markt. In den folgenden Jahren wurden diese Modelle immer wieder überarbeitet und angepasst. 1979 kam die 500SL Pantah auf den Markt. Sie war die erste Ducati ohne Königswelle. Die Nockenwellen der Pantah wurden von einem Zahnriemen angetrieben. Gegenüber des Kegelzahnradantriebs mit Königswelle hatte der Zahnriemen ein geringeres Gewicht und eine geringere Geräuschentwicklung als Vorteile. Der Pantah 500 SL folgten später die Pantah 600 SL und 350 XL und schließlich die Pantah 650 SL.
Anfang der Achtziger stand Ducati unter Kontrolle der VM-Finanzgruppe und produzierte jährlich nur etwa 3000 Motorräder. Wegen der geringen Stückzahl ging es dem Unternehmen dementsprechend schlecht. 1983 war die Lage schließlich so kritisch, dass man glaubte, dass Ducati nicht mehr weiterbestehen kann, weshalb die Geschäftsführung von VM in Verhandlungen mit der Firma Cagiva trat. Diese Verhandlungen führten schließlich zu einem Joint venture, welches am 1. Juni 1983 verkündet wurde. Die ersten Pläne sahen vor, dass Ducati nur noch als Motorenlieferant für Cagiva weiterbestehen soll und die Herstellung von Ducati-Motorrädern Ende 1984 eingestellt werden soll. Die Produktion der Cagiva-Motorräder mit Ducati-Motor kam schlecht in die Gänge wodurch die eigene Fertigung um ein Jahr auf 1985 verlängert wurde. 1985 wurde Ducati vollständig durch Cagiva übernommen. Cagiva sicherte zu den Markennamen Ducati mit einer eigenen Modellreihe am Leben zu erhalten. Später erwarb Cagiva auch Husqvarna und Moto Morini wodurch Cagiva zum größten Motorradhersteller Italiens wurde. Mit der Vorstellung der 851 Desmoquattro betrat Ducati die moderne Ära. Mit der World Superbike Championship wurde Ducati die perfekte Bühne für die 851 geboten. Lucchinelli gewann die das erste World Superbike Rennen in Donington.
1993 wurde die 851 Strade zur 888 weiterentwickelt. Die 888 wurde aus der Superbike World Championship ausgeschlossen, weshalb sich Ducati auf einen Nachfolger für 1994 konzentrierte. 1994 wurde schließlich die Ducati 916 vorgestellt. Dieses Motorrad setzte neue Standards in Leistung und Design. Sie war das Resultat von sechs Jahren intensiver Arbeit von Massimo Tamburini und seinem Team im Forschungszentrum von Cagiva in San Marino. Der Motor der 916 war abgesehen vom längeren Hub dem Motor der 888 ähnlich, allerdings war der Rest völlig anders. Die 916 hatte einen stärkeren Rahmen mit tieferer Motorlagerung, eine geschlossene Airbox und eine Aluminium-Einarmschwinge. Das Auspuffe waren für bessere Aerodynamik unter dem Sitz verbaut. Das Design der 916 war sehr kompakt und wurde deshalb zum Benchmark. Das nächste wichtige Modell in diesem Jahr war die Monster. Sie kam in zwei Varianten auf den Markt: die 900 Monster und die 600 Monster. Die 900 Monster war eine Kombination von Komponenten, die schon aus anderen Modellen vorhanden waren. Der Motor war grundsätzlich der aus der Supersport 900 und das hintere Fahrwerk aus der 851/888. Die Instrumente und die Verkleidung waren Neuentwicklungen. In der 600 Monster wurde der 5-Gang Motor aus der 600 Supersport verbaut. 1996 hatte Ducati Schwierigkeiten - die Produktion fiel von 20.989 Motorrädern in 1995 auf 12.509. Entgegen von Gerüchten über einen Aufkauf wurde ein neues Unternehmen - Ducati Motor - gegründet als Joint Venture zwischen der US-amerikanischen Texas Pacific Group und Cagiva. Da Ducati jetzt unabhängig war, musste Ducati seine eigenen Werbe-, Entwicklungs- und Forschungsabteilungen gründen. Neue Modelle wurden jetzt nicht mehr, wie die 916, im Cagiva-Forschungszentrum in San Marino entwickelt. 1998 kaufte TPG die restlichen 49 Prozent von Ducati von Cagiva.
Im Jahr 2001 wurde schließlich der Nachfolger des Desmoquattro Motor vorgestellt - der Testastretta. Der Testastretta hatte einen engeren Ventilwinkel, eine größere Bohrung und einen kürzeren Hub. Dieser Motor leistete 176 PS und wurde erstmals in der 996R verbaut. 2002 entschloss sich Ducati mit der Entwicklung eines MotoGP Bikes zu beginnen und stellte den Prototyp der Desmosedici Ende Mai vor. Außerdem wurde die 999 vorgestellt mit dem Testastretta Motor der zweiten Generation. Dieser Motor hatte eine größere Bohrung und einen kürzeren Hub als die erste Generation und leistete 188 PS bei 12500 U/min. 2003 war schließlich der Release der 999 und der Multistrada. Ducati überraschte mit einem starken Einstieg in die MotoGP. Die Desmosedici mit 90° V4-Motor und Desmodromik war von Anfang an konkurrenzfähig. Die Desmosedici leistete 220 PS. Mit diesem Motorrad erreichte Ducati den zweiten Platz in der Konstrukteurswertung, was ein hervorragendes Ergebnis für einen kleinen Hersteller wie Ducati war. 2007 holte schließlich Casey Stoner den Weltmeistertitel für Ducati. Während sich andere Hersteller auf die MotoGP konzentrierten, hatte Ducati das einzige Werksteam in der Superbike-Weltmeisterschaft. Mit dreizehn Siegen konnte Neil Hodgson die Meisterschaft auf der 999F03 gewinnen. Kurz nach der 999 wurde auch die kleinere Version des Superbikes, die 749 vorgestellt. 2004 fielen, wie schon 2003, die Verkaufszahlen von 38.417 auf 36.560. Die Supersport traf es besonders hart mit einem Einbruch von 49,9%. 2004 wurde die ST2 von der ST3 abgelöst. 2005 war ein weiteres schwieriges Jahr für Ducati. Während Ducati in der MotoGP mäßig erfolgreich war, waren die Ergebnisse in der Superbike-Weltmeisterschaft enttäuschend. Die Verkaufszahlen fielen weiter auf 34.536 Stück. Der damalige CEO Federico Minoli startete eine Restrukturierung weg von einem Volumenhersteller hin zum Premiumhersteller. 2006 war ein Jahr der Jubiläen für Ducati: das 80 Jahre Ducati, 60 Jahre Motorradproduktion und 50 Jahre Desmodromik. Die Verkäufe sanken weiterhin auf 31.854 verkaufte Motorräder. Anfang 2006 verkaufte die Texas Pacific Group ihren Anteil an Ducati von 30% an die Investindustrial Holding. Die bedeutendsten neuen Modelle in diesem Jahr war die SportClassic-Reihe und die Monster S4RS und S2R1000. Getragen vom unerwarteten Erfolg der neuen 1098 und Hypermotard stiegen 2007 die Verkaufszahlen auf 39.575 Motorräder. In der MotoGP kam als Teamkollege für Capirossi der 21-jährige Australier Casey Stoner. In seinem ersten Jahr bei Ducati gewann er zehn Rennen und konnte den Weltmeistertitel in der MotoGP gewinnen. 2008 kamen vier neue Modelle auf den Markt: die Desmosedici RR, die 1098 R, die 848 und die Monster 696. Die Desmosedici RR basierte auf den 990 ccm Motor der Desmosedici GP aus 2006 und wurde nur 1500 Mal verkauft. Der Preis lag bei 55.000 € und sie war in zwei Farbvarianten erhältlich. Mit der 848 kam eine "kleinere" Version der 1098 auf den Markt. Mit der Monster 696 wurde die Monster erstmals seit ihrer Markteinführung 1992 optisch überarbeitet. Nach vielen erfolgen in der Superbike WM wurde 2009 die 1098 zur 1198. Außerdem wurden die Streetfighter und die Monster 1100 eingeführt. Wegen der Wirtschaftskrise in Europa und Amerika fielen die Verkäufe auf 34.605 Motorräder.
Obwohl 2010 ein schwieriges Jahr für die gesamte Motorradindustrie war, schaffte es Ducati durch neue und aktualisierte Modelle seine Verkaufszahlen auf 36.050 Motorräder zu steigern. Insgesamt gab es nun sechzehn Modelle in sechs Familien. Die Hypermotard 797 kam als Einstiegsversion für die Hypermotard-Familie auf den Markt während aus der Hypermotard S die exklusivere Hypermotard SP wurde. In der MotoGP und der Superbike-WM konnte Ducati 2010 nicht glänzen. 2010 wurde die Multistrada wurde für die Multistrada 1200 komplett neu designt und mit einem 1198 Testastretta Evoluzione versehen. Obwohl der Motorradmarkt schrumpfte erreichte Ducati mit einem Ergebnis von 42.233 verkauften Einheiten ein Top-Ergebnis für das Jahr 2011. Unter der Führung von International Motorcycles S.p.A, einem Subunternehmen von Investindustrial wurde eine neue Fabrik in Thailand eröffnet. 2011 unterschrieb Valentino Rossi eine Zwei-Jahres Vertrag beim MotoGP Ducati Marlboro Team. Leider konnte sich Rossi nicht mit dem MotoGP-Bike, der D16GP11, anfreunden und so blieben die erhofften Erfolge aus. 2011 wurden die 1198S und die 1198R durch die 1198SP ersetzt. Mit der 848EVO erhielt die 848 eine Leistungssteigerung durch neue Nockenwellen und neue elliptische Drosselklappen auf 103 kW (140 PS). 2011 wurde mit der Diavel ein neues Modell in die Modellpalette aufgenommen. Die Diavel schlug in die selbe Kerbe wie die Yamaha V-Max oder die Harley-Davidson Night Rod und stellt eine Kombination aus komfortablem Cruiser und leistungsstarken Sportbike dar. Die Diavel treibt das Hinterrad mit einem Riemen an und war auch als Diavel Carbon erhältlich. 2012 fand ein erneuter Besitzerwechsel von Ducati statt. International Motorcycles stimmte im Juli einem Verkauf an die Audi AG zu. Das MotoGP-Programm lief schlecht, weil Valentino Rossi nach wie vor Probleme mit der Desmosedici hatte. Während der Saison wurde verschiedenste Rahmen und Schwingen getestet, was allerdings nicht fruchtete, worauf Rossi das Team verließ. 2012 war das Jahr der Panigale. Die Panigale 1199 war ein Modell, dass viele Änderungen für die Ducati-Superbikes mit sich brachte. Der Superquadro-Motor war bis auf das 90° V2- Layout und die Desmodromik völlig anders als die bisherigen Motoren. Die Kurbelwelle rotiert rückwärts in Gleitlagern und die Nockenwellen werden durch eine Kombination aus einem Kettentrieb mit automatischen Kettenspanner und Zahnrädern angetrieben. Eine weitere Abweichung von der Ducati-Tradition war der Monocoque-Rahmen. Die 848 EVO blieb unverändert und wurde als zusätzlich 848 EVO Corse Special Edition angeboten. Da Mercedes AMG das Ducati MotoGP-Team sponsorte wurde eine Spezialedition der Diavel herausgebracht: die Diavel AMG Special Edition. Sie basierte auf der Diavel Carbon, wurde aber nach dem Kauf von Ducati durch Audi eingestellt. Die Standard-1098-Streetfighter wurde durch die Streetfighter 848 ersetzt. 2013 kamen einige neue Modelle auf den Markt: die 1199 Panigale R, Hyperstrada, Hypermotard und eine neue Multistrada. Claudio Domenicali übernahm den Posten des CEO und der 125ccm-Weltmeister Andrea Dovizioso unterschrieb beim Ducati MotoGP-Team. Als Homologation für die Superbike-WM wurde die 1199 Panigale R auf den Markt gebracht. Sie basierte auf der 1199 Panigale S wurde aber mit Titanpleuel, einer einstellbaren Schwingenlagerung und einer Auspuffanlage von Termignoni ausgestattet. 2014 war der Release von vier neuen Modellen: 899 Panigale, 1199 Superleggera, Monster 1200 und 1199 Panigale S Senna. Ducati warb Luigi Dall'Igna als General Manager für Ducati Corse von Aprilia ab. Mit Hilfe von Dall'Igna konnte die Desmosedici D16GP14 stark verbessert werden, und so erreichte Andrea Dovizioso die erste Poleposition für Ducati sei vier Jahren in Japan. Durch die neue Modellpalette konnte Ducati die Verkaufszahlen 2015 um 22% auf 54.800 Motorräder steigern. 2015 war das Einführungsjahr der Scrambler. Die Scrambler wurde vor allem in Thailand gebaut und wurde mit 16.000 verkauften Motorrädern das meistverkaufte Modell im Jahr 2015. Mit der Panigale R wurde ein neues Homologationsmodell für die Superbike-Weltmeisterschaft gebaut, da neue Regulationen die Veränderungen am Motor, Rahmen und der Elektronik einschränkten. Von der Panigale R wurden nur 1000 Stück gebaut, was der Mindeststückzahl zur Teilnahme an der Superbike-WM entspricht. Nach nur drei Jahren wurde die 1199 Panigale zur 1299 Panigale weiterentwickelt. 2015 wurde auch eine neue Multistrada 1200 vorgestellt. Optisch war sie dem vorherigen Modell sehr ähnlich, technisch war sie völlig neu. Der Testastretta-Motor verfügte über DVT (Desmodromic Variable Timing). Die Multistrada war durch DVT das erste Serienmotorrad mit variabler Ventilsteuerung für Ein- und Auslassventile. Mit der Multistrada 1200 D-Air wurde das in Zusammenarbeit mit Dainese entwickelte Air Bag System D-Air eingeführt. 2015 war auch das Ende der luftgekühlten Monster. Die luftgekühlte Monster 796 wurde durch die flüssigkeitsgekühlte Monster 821 ersetzt. 2016 bereitete sich Ducati auf das 90-jährige Jubiläum vor. In der MotoGP-Saison 2017 startete Jorge Lorenzo im MotoGP-Team bei Ducati. Lorenzo der engagiert wurde um den Weltmeistertitel für Ducati zu holen hatte einen holprigen Start und beendete seine erste Saison bei Ducati als Elfter. Sein Team-Kollege Andrea Dovizioso kämpfte bis zum letzten Rennen gegen Marc Marquez um den Weltmeistertitel und wurde Vizeweltmeister. Das Ende der V2-Motoren in Top-Superbikes wurde mit der Panigale 1299 R Final Edition eingeläutet und der neue V4-Motor der Desmosedici Stradale für die kommende Panigale V4 wurde vorgestellt. 2018 wurde die neue Diavel 1260 und das Homologationsmodell für die Superbike-Weltmeisterschaft, die Panigale V4 R vorgestellt, da die Panigale V4 mit 1103 ccm zu viel Hubraum für die Rennserie hat. Die erste Hälfte der MotoGP Saison gestaltet sich schwierig für Andrea Dovizioso und Jorge Lorenzo. Während Jorge Lorenzo mit der Desmosedici GP18 nicht gut zurecht kam, machte Andrea Dovizioso nach einem starken Start in die Saison einige Fehler und verlor viele Punkte durch Stürze. Dovizioso beendete die Saison dennoch wieder als Vizeweltmeister während Lorenzo Neunter wurde und nach der Saison zu Repsol Honda wechselte. Auch in der WorldSBK wurde Ducati mit Chaz Davies erneut Viezeweltmeister. Lorenzo wurde durch Danilo Petrucci ersetzt, welcher die Saisonen 2019 und 2020 an der Seite von Andrea Dovizioso beendete. In der WorldSBK hatte Alvaro Bautista im Jahr 2019 sein Debut in der er sehr starke Rennen fuhr und durch eine Sturzserie gegen Ende der Saison den Titel leider nicht erreichen konnte. Auch er wechselte nach einer Saison ins neu gegründete Honda-Werksteam.